Die goldenen Trauben von Venedig

Denkt man an Venedig, fallen einem viele Dinge ein: Die Kunst, die prachtvollen Dogenpaläste, die vielen Kanäle und natürlich die Gondeln. Aber Wein? 

Doch tatsächlich wird auf der kleinen Insel Mazzorbo ein exklusiver und außergewöhnlicher Wein produziert, und zwar im Rahmen eines der spannendsten Tourismus- und Weinprojekte der Neuzeit: → VENISSA.

 

 

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Die heimische und fast ausgestorbene Rebsorte Dorona ist sehr selten und hat sich den schwierigen Bedingungen in der Lagune mit dem ständigen Kampf gegen das Salzwasser bestens angepasst. Ihre natürliche Resistenz gegen Pilzkrankheiten ist ein großes Plus in dieser feuchten Region. Die Rebstöcke, die hier hinter den alten Klostermauern auf etwa einem Hektar angebaut werden, wurzeln im schweren Lehmboden aufgrund des Salzwassers nicht tief, sondern eher breit und flach. Ihren Namen verdankt die Rebe der tief gold-grünen Farbe – oro ist das italienische Wort für Gold.

 

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Lange Zeit vermutete man, dass die Dorona identisch mit der in Norditalien weit verbreiteten Garganega-Rebe (Soave) sei. Doch DNA-Analysen ergaben, dass es sich um eine Kreuzung der Garganega und Bermestia Bianca, einer Tafeltraube aus der Emilia-Romagna handelt. Die mittel bis spätreifende Sorte bringt duftige Weine mit leichtem Mandel- und Zitronenaroma hervor. Noch bis vor ca. 600 Jahren war die Rebsorte bei den Venezianern bekannt und beliebt, wurde in vielen Gärten angebaut, und ihr Wein wurde während der Bankette der Dogen und des Adels sowie bei den Feierlichkeiten der Contrade häufig ausgeschenkt. Allerdings kann heute nicht mehr zweifelsfrei nachgewiesen werden, ob es sich damals tatsächlich um einen Wein aus der Dorona oder der Garganega-Traube handelte.

Venissa produziert unter der kundigen Anleitung der Bisol-Brüder Gianluca und Desiderio (→ Valdobbiadene Prosecco Superiore D.O.C.G.) sowie des toskanischen Winzers Roberto Cipresso (→ Brunello di Montalcino DOCG »La Fiorita«) eine stark limitierte Anzahl von Weiß und Rotweinen. Letztere sind eine Cuvée aus Merlot und Carmenère-Trauben, die auf einem 50 Jahre alten Weingut auf der Insel Santa Cristina angebaut werden.

 

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Die exlusiven Flaschen werden auf der Glasbläser-Insel Murano gefertigt, anschließend einzeln mit einer hauchdünnen Lage Blattgold von der Manufaktur Berta Battiloro beschichtet, nochmals gebrannt und danach von Hand beschriftet.

Der Dorona-Weißwein durchläuft über 20 Tage eine Maischegärung, bei der Most, Traubenschalen und Kerne nicht gefiltert werden. Während dieses Prozesses werden zunächst die Farbstoffe der Beerenschalen gelöst, so dass der Most die kräftige goldene Farbe annimmt. Sobald der Zucker in Alkohol umgewandelt wurde, dient dieser als Lösungsmittel. Nun werden phenolischeSubstanzen, wie Tannine, aus den festen Bestandteilen der Maische gelöst. In der dicken Beerenhaut der Dorona-Traube befinden sich dabei die hochwertigsten Tannine, die maßgeblich für die Qualität des späteren Weins verantwortlich sind. Nach dem Filtrieren lagert der Wein bis zu ein Jahr in Stahltanks, bevor er abgefüllt wird.

Schwer, ölig und geheimnisvoll leuchtend fließt der Wein ins Glas. In der Nase zeigt er ein komplexes Bouquet von reifen Noten, die vordergründig an Sherry und Jura-Weine erinnern, gleichzeitig aber frischer und fruchtiger wirken.  Etwas gewöhnungsbedürftig und nichts für Anfänger.  😉  Von Holznoten ist der Wein völlig unbeeinflusst – ganz absichtlich, wie uns Matteo Bisol, der junge und hochsymphatische Manager von Venissa, erklärt.

Am Gaumen wirkt er zunächst robust und nur wenig filigran. Doch dann, nach etwa fünf Sekunden, entwickelt sich ein Feuerwerk von eleganten und konzentrierten Fruchtaromen, wobei gelbe Pfirsiche, Quitten und Steinobst mit einem Hauch von Honig, Orangenzeste und Mandeln dominieren. Der Geschmack ist unendlich lang und wirkt noch mehrere Minuten nach. Wärme und Glück durchströmen den Körper. Und dann passiert das Fatale: Man will immer mehr und kann mit dem Nachschmecken gar nicht mehr aufhören. Immer wieder riechen, schlückchenweise kosten, den spielerisch tanzenden Aromen nachspüren, staunen, nachschenken… Wenn die Flasche schließlich zur Neige geht, fragt man sich ernsthaft, ob es sich um Wein handelt, oder doch eher um einen Zaubertrank oder ein geheimnisvolles Elixir. Fest steht jedenfalls: Einen Wein wie diesen, gibt es auf der Welt kein zweites Mal. Welch großartiges Erlebnis!

→ Website Venissa Wein

 

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