Gegrillte Pizza

„Wir holen ein paar Flaschen Bier und werfen ein paar Pizzas auf den Grill“, könnte das Motto für einen entspannten Sommerabend sein. Der knusprige Teig mit dem Geruch von Glut, Feuer oder Holzkohle ist jedes Mal aufs Neue verführerisch und eine großartige Alternative zur klassischen Ofenvariante. Es macht auch großen Spaß, wenn alle Gäste ihre Pizza nach Gusto selbst belegen. Die Sache ist nur die: Man muss ein paar Techniken beherzigen und Regeln befolgen.  

Für ein perfektes Ergebnis müssen zunächst die heißen Grillstäbe gut gebürstet und gereinigt werden. Danach sollte man sie mit hoch erhitzbarem Öl (Erdnuss-, Rapsöl oder Oliven-Bratöl) bestreichen. Am besten eigenen sich solche Grills, die über eine Haube oder einen Klappdeckel verfügen. So kann sich auf der Oberfläche eine gleichmäßige Hitze entwickeln, die den Käse innerhalb kurzer Zeit perfekt schmelzen lässt.

Für den Teig eignet sich der Basis Grundteig Nr. 1„Napolitana“ am allerbesten: → https://www.culturefood.org/grundteige-fuer-die-perfekte-pizza/ As Belag kommt grundsätzlich alles in Frage, was Sie mögen. Besonders delikat sind neben den Klassikern (Tomatensauce, Mozzarella und Basilikum, etc.) Variationen mit Sommerfrüchten (!) und frischem Gemüse. Der Mozzarella oder Gratinkäse kann durch andere Sorten, etwa Feta, Frischkäse oder Crème Fraîche ersetzt werden. Doch aufgepasst: Im Gegensatz zur Ofenpizza sollten Sie den Teig nicht allzu dick belegen. Die Backzeit auf dem Grill ist mit 4-5 Minuten relativ kurz.

Nachfolgend eine Variation mit Schafs- und Ziegenfrischkäse, Aprikosen, Zucchini und Speck, die sich für warme Sommerabende auf dem Balkon oder der Terrasse ganz besonders gut eignet.

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Rezeptvorschlag für gegrillte Pizza

Pizzateig:

Kann 1-2 Tage im Voraus angesetzt werden: Mit 330-350 g Mehl einen Grundteig 1 „Napolitana“ nach → diesem Rezept anfertigen. Alternativ geht auch das Rezept Nr. 4 für Brotbackautomaten. 

Belag (Vorschlag):

  • Sommergemüse, z.B. Zucchini, Paprika, Blattspinat oder gegrillte Auberginen
  • Sommerfrüchte, z.B. Aprikosen oder Pfirsiche
  • 2 Schalotten
  • 2-3 große Knoblauchzehen
  • Frühlingszwiebeln
  • Fetakäse, Ziegenfrischkäse, Büffelmozzarella, Parmigiano Reggiano oder Grana Padano
  • Speck oder dünne Scheiben geräucherte Entenbrust
  • frische Kräuter, z.B. Thymian oder Oregano
  • Olivenöl
  • grobes Meersalz
  • Pfeffer aus der Mühle (grobe Einstellung)
  • ergänzend: geröstete Pinienkerne oder Olivenscheiben

Schritt 1:

Den Backofen auf 200°C. vorheizen. Einen Rost oder Blech mit Backpapier belegen.
Den fertigen Pizzateig aus der Schüssel nehmen, auf einer bemehlten Oberfläche in vier gleich große Teile trennen und zu Kugeln formen. Sollte der Teig direkt aus dem Kühlschrank kommen, lassen Sie den Teig 30 Minuten Raumtemperatur annehmen. Die Teigkugeln flachdrücken und wie eine Scheibe rotierend zu einem Fladen formen. Das Formen des Teigs sollten Sie auf keinen Fall mit einem Nudelholz oder einer Teigausrollmaschine machen. Damit würden sie nur die ganze Luft aus dem Teig drücken. Ein toller Rand und der charakteristische Blasenwurf wären dann futsch. Die fertigen Fladen können unregelmäßig geformt – und müssen keinesfalls kreisrund sein.

Schritt 2:

Die Fladen auf das Backpapier legen und im vorgeheizten Ofen ca. 3-4 Minuten backen. Es geht nicht darum, den Pizzateig gar zu backen, sondern lediglich die Oberfläche zu trocknen und zu festigen, damit der Teig später nicht zwischen die Grillstäbe fließt und festklebt. Achten Sie darauf, dass der Teig keinesfalls zu stark bräunt oder Farbe annimmt. Aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen.

Schritt 3:

Den Speck in kleine Würfel schneiden und in einer Pfanne kross braten. Beiseite stellen. Die Schalotten und den Knoblauch in sehr feine Würfel schneiden und mit etwas Olivenöl andünsten. Beiseite stellen. Achten Sie darauf, dass die Zwiebeln nur wenig Farbe annehmen – sie sollten keinesfalls dunkel angebraten werden. Die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden.

Schritt 4:

Das Gemüse und Obst waschen, entsteinen und vierteln. Die Zucchini mit einer Küchenreibe oder Mandoline in dünne Scheiben schneiden. Knoblauch ebenfalls in sehr dünne Scheiben schneiden. Kräuter fein hacken.

Den Grill sehr gut vorheizen (Gasgrills mindestens 10 Minuten auf voller Leistungsstufe). Alle vorbereiteten Zutaten, sowie das Olivenöl, Käse, Salz und Pfeffer am Grill bereitstellen. 
Routinierte Hobbyköche belegen ihre Teigfladen direkt auf dem Grill. Wer noch etwas Übung benötigt, kann die Pizza auch in aller Ruhe vorher belegen und erst dann auf die Grillstäbe legen.

Schritt 5:

Den Teig mit etwas Olivenöl bestreichen. Die gedünsteten Zwiebeln sparsam auf dem Fladen verteilen. Mit Zucchinischeiben belegen. Ein paar Aprikosenstücke auflegen. Danach den Ziegenfrischkäse oder anderen Käse locker über den gesamten Teig verteilen. Speckwürfel, dünne Knoblauchscheiben und Pinienkerne darüber geben. Mit Salz und Pfeffer 

Schritt 6:

Die Hitze am Grill auf „medium“ reduzieren. Den Pizzafladen auf den Rost legen. Den Grilldeckel für einige Minuten geschlossen halten. Nach ca. 3 Minuten prüfen, ob der Käse verläuft und der Boden nicht zu stark bräunt. Weitere 2-3 Minuten fertig grillen/backen. 

Der Boden sollte nicht zu stark gebräunt sein. Er hat idealerweise nur wenige dunkle Stellen von den Grillstäben.

Schritt 7:

Die Pizza mit frischen Kräutern und Frühlingszwiebeln bestreuen, vom Rost nehmen und auf ein Holzbrett legen. Je nach Belag noch mit etwas Olivenöl beträufeln und mit Pfeffer und Salz nachwürzen. 

Gegrillte Pizza mit Zucchini, Aprikosen, Speck und Ziegenfrischkäse

Gutes Gelingen und einen ebenso guten Appetit!

Welche Erfahrungen haben Sie mit gegrillter Pizza gemacht? Kennen Sie eine Rezeptvariation? Ich freue mich auf Ihre Ergänzungen in den Kommentaren.

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