Portugal 2012

 

Ich komme gerade zurück von einer wunderbaren Reise, die mich von Porto über Lissabon und Setubal an die Algarve, nach Lagos und weiter an die kleine Bucht von Monte Clericó führte. Viel brauchte es in diesem Sommer nicht: Ich hatte im vergangenen Jahr ein handgeschriebenes Papier mit dem Hinweis „For Rent“ im Fenster eines kleinen Strandhauses entdeckt, die dazu gehörende Telefonnummer notiert und die bescheidene Unterkunft für die Familie und mich gemietet.

 

 

Uns war klar, dass nicht nur klamme und knarzende Betten auf uns warten würden, sondern auch durchgelegene Matratzen, feuchtes Mauerwerk und eine spartanisch eingerichtete Küche. Aber es gab Strom, einen funktionsfähigen Kühlschrank, um die Literflaschen Sagres-Bier und Vinho Verde zu kühlen, täglich fangfrischen Fisch oder Meeresfrüchte, einen kleinen Supermarkt für das Nötigste in Laufnähe und einen kleinen Grill auf der Terrasse. Eine ideale Unterkunft also, um die Sinne wieder einmal für das Wesentliche zu schärfen. (Man könnte sich hier auch gut zurückziehen, um ein Buch zu schreiben.) Das Beste aber war der Ausblick: Ab 17 Uhr, wenn der starke Westwind auch die letzten Touristen vertrieben hatte, genossen wir eine grandiose Sicht auf das Meer und die menschenleere Bucht. Und Nachts hörte man keine Mopeds, keine grölenden Touristenhoren und keine knallenden Zimmertüren sondern nur die Grillen und das Rauschen den Meeres. Hmmmm. Zwei Wochen Auszeit von High-Tech und Terminstress und zwei Wochen, die wir alle dringend brauchten…

 

 

Erstaunlich und gleichzeitig beruhigend, dass Portugal – sieht man einmal von den Bausünden an der Algarve ab – über all die Jahrzehnte seinen Reiz für Besucher nicht verloren hat. Die Altstadt von Porto ist pulsierend, jung und lässig. Lissabon bleibt die unangetastete Königin am Tejo, ganz gleich ob man nur zum Genießen und Shoppen kommt, oder um auf den Spuren von Pessoa, Saramago und Antunes zu wandeln und selbst an der Algarve findet man mit einem Quäntchen Pfadfindergeist noch einsame Buchten, in denen die Zeit stehengeblieben ist.

 

 

Weitere Portugal-Fotos und Impressionen auf der Culture Food Facebook-Seite 

 

 Porto Tipps:

Unterkünfte:

Almada Guest House
frisch saniertes Altstadthaus im trendingen Altstadtviertel, das seit den 60er Jahren verlassen und jetzt wiederentdeckt wurde. Schöne, sensible Architektur, hohe Räume, modern. Viele Sehenswürdigkeiten zu Fuß und innerhalb von 10-15 Minuten erreichbar. Metro 5 Minuten.

Portweinkellereien:

Eine der Kellereien nicht zu besuchen wäre wirklich frevelhaft. Doch ganz gleich, ob Sandemann, Dow‘s, Offley, Warre‘s, Cockburn oder Ferreira – das meiste am Douro Flussufer ist Touristennepp. Eine erfreuliche Ausnahme macht die Bodega Ramos Pinto, deren Qualität sich wohltuend von allem anderen abhebt.
Bodegas Ramos Pinto

Douro Tipps:

Wer Zeit für einen Ausflug in die Anbaugebiete des Douro-Tals hat, dem empfehle ich die sehr exklusive Quinta de la Rosa in Pinhâo

Lissabon Tipps: 

Unterkünfte:
Lapa Palace
York House

Restaurants und Bars:

Unter der Vielzahl von Restaurants sind mir besonders positiv aufgefallen:

Restaurant Sacramento, Baixa
Artis Wine Bar, Bairro Alto  (Infos auch hier)

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