Schokoladenkuchen – Gâteau au Chocolat

Es gibt im Internet absurd viele Rezepte für Schokoladenkuchen. Knapp eine Million deutschsprachige Einträge findet man bei Google, 27 Millionen (!) sind es in englischer Sprache. Zwei Tatsachen lassen sich daraus ableiten. Erstens: Menschen lieben Schokoladenkuchen. Zweitens: Geschmäcker sind verschieden. Ich selbst bin nicht besonders wählerisch bei diesem Thema – ganz gleich ob Schokoladencreme, Sacher- oder Imperialtorte, Choco Bolo, Rührkuchen, Schokoladen-Gugelhupf… für die süßen Botschafter bin ich immer und jederzeit zu haben.

 

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In meiner eigenen Küche muss ein Schokoladenkuchen drei Kriterien erfüllen: 1. Er darf nicht zu trocken sein. 2. Er soll verboten sinnlich und verführerisch nach Schokolade schmecken. Und er muss 3. bei meinen Gästen für leuchtende Augen sorgen. Wenn nach dem ersten Stück nicht umgehend die flehende Bitte nach einem zweiten Stück folgt, bin ich unzufrieden.

Interessanter Weise waren es weder Kochbücher noch Meister-Chocolatiers, Patissiers oder Sterneköche, bei denen ich das „ultimative Rezept“ fand, sondern es war eine Szene in dem Film CHOCOLAT mit Juliette Binoche, in der sie eine dicke Schokoladencreme anrührt und den fertigen Kuchen zuerst mit Kakaopulver bestäubt und dann mit Mandeln verziert.

 

 

Das war es, tout simple! Ein relativ einfacher „gâteau au chocolat“, dessen Geheimnis nicht in der Kompliziertheit liegt, sondern in wenigen, aber hochwertigen Zutaten. Ich habe dann einige Monate mit verschiedenen Rezepten experimentiert und am Ende stand fest: Der hier ist es und kein anderer…

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REZEPT SCHOKOLADENKUCHEN 

Zutaten:

  • 50 g Zucker
  • 200 g Bitterschokolade oder dunkle Kuvertüre *
  • 150 g Zucker
  • 150 g weiche Butter
  • 3 große Eier
  • 1 EL Mehl (Type 550)
  •  1 Prise Salz
  • dunkles Kakaopulver
  • optional: Walnüsse, süße Mandelblätter oder frische Beeren
  • optional: ½ Päckchen Backpulver, falls Sie bevorzugen, dass der Kuchen etwas mehr aufgeht

* Tipp: Callets von dunkler belgischer Schokolade (z.B. Callebaut 70,5% oder Valrhona Grand Cru ) 

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ZUBEREITUNG

Schritt 1: Die Schokolade in Stückchen brechen, die Butter und 50 g Zucker in einem Wasserbad zum schmelzen bringen. Ideal ist hierfür ein Bain-Marie aus Kupfer mit einem dicken Porzellantopf. Wasserbad mit 2 Töpfen geht aber auch prima. Den Backofen auf 170° C. vorheizen.

 

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Schritt 2: In einer Schüssel die Eier, 150 g Zucker, 1 EL Mehl  sowie eine Prise Salz mit einem Handmixer so lange schlagen, bis die Masse eine crèmige Konsistenz hat  (mind. 3 – 4 Minuten). Eine kleine Auflauf- oder Springform (Ø 20 cm) mit Butter einfetten und mit Semmelbrösel oder Mehl bestäuben. Überschüssige Brösel / Mehl abklopfen.  (Je nach verwendeter Backform kann es nützlich sein, den Boden mit Antihaft-Backpapier zu belegen, damit sich der Kuchen nach dem Backen besser löst)

 

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Schritt 3: Die geschmolzene Butter und Schokolade (die sich wahrscheinlich etwas getrennt haben) glatt rühren bis eine homogene Flüssigkeit entstanden ist. Die Zuckerkristalle sollten sich auf jedem Fall vollständig aufgelöst haben – andernfalls die Schokolade noch ca. 3 Minuten länger schmelzen lassen und gut rühren. Die Schokoladenmasse nun unter ständigem Schlagen unter die Eicreme mischen. Am Ende 1 EL gesiebtes Kakaopulver unterheben und die Schokoladencreme mit dem Handmixer auf höchster Stufe 1 Minute schlagen.

 

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Schritt 4: Die Schokoladenmasse in die Form geben und im vorgeheizten Ofen bei 170° C. auf mittlerer Stufe 20 Minuten backen.

 

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Schritt 5: Die Form aus dem Ofen nehmen und den Kuchen in der Form ca. 2 Stunden komplett auskühlen lassen. Der Kuchen, der während des Backens leicht aufgegangen ist, fällt in dieser Zeit wieder in sich zusammen. Den Kuchen nun aus der Form auf eine glatte Platte oder ein Holzbrett stürzen. Kakaopulver in ein Sieb geben und den Kuchen großzügig mit einer dicken Schicht bestäuben.

Wer mag, kann den Kuchen danach noch mit Mandelblättern oder mit Puderzucker bestreuen, und im Sommer mit frischen Beeren dekorieren. Ob minimalistisch oder üppig, bleibt dabei Ihrer Fantasie überlassen. So oder so, ist dieser Schokoladenkuchen ein Genuss.

Gutes Gelingen!

 

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Welche Erfahrungen haben Sie mit Schokoladenkuchen gemacht? Haben Sie Rezeptvariationen oder Anregungen? Ich freue mich auf Ihre Ergänzungen in den Kommentaren.

 

7 Kommentare
  1. Ein ganz hervorragender Kuchen – dieses Rezept ist eine Bereicherung.
    Wir haben den Kuchen zusammen mit selbstgemachter Roter Grütze als Dessert serviert – ganz prima. Und wirklich unkompliziert – gut vorzubereiten – der Kuchen schmeckt am Tag später eher noch besser, da er gut durchgezogen ist.
    Vielen Dank und Küchengrüße
    Christiane

  2. Wunderbar! Wir haben dieses Rezept am letzten Wochenende ausprobiert und der Kuchen war in der Tat sehr „französisch“, will heißen: fein, elegant, nicht so bombastisch wie eine deutsche Torte. Ein perfektes Dessert. Mangels Beeren (falsche Jahreszeit) haben wir den fertigen Schokokuchen mit Pecannüssen dekoriert.
    Dieses Rezept werden wir fest in unser Repertoire aufnehmen Danke!
    A & A

    1. Vielen Dank für das nette Feedback, Andrea & Andreas. Pecannüsse sind eine gute Alternative. Übrigens: Viele Nüsse harmonieren mit diesem Kuchen, vor allem, wenn man sie vorher kurz anröstet (5 Min. Backofen bei 170°).

  3. Gutes Rezept. Zwei Fragen habe ich: 1. Welche Backform hat sich am besten bewährt? Im Rezept steht Springform oder Auflaufform, auf den Fotos ist aber nur die Auflaufform abgebildet. 2. Kann man auch Trennspray verwenden?

    1. Vielen Dank für das Lob und Deine Fragen, lieber Jürgen. Meiner Erfahrung nach spielt es keine Rolle, für Form man sich entscheidet. Ich verwende gerne eine Auflaufform mit 26 Ø weil der Kuchen dabei recht flach bleibt und einen hübschen gewellten Rand bekommt. Bei kleineren Springformen hingegen, z.B. mit 20 Ø, wird der Kuchen höher, und man kann ihn ggfs. noch wie eine Sachertorte aufschneiden und mit Mousse aux Chocolat oder Marmelade füllen. Was die zweite Frage betrifft: Natürlich kann man eine dieser geschmacksneutralen Trennsprays aus der Dose verwenden. Wenn man minderwertige Öle, Sojalcithin, Candeliawachs und Ethanol im Kuchen haben möchte… Ich verzichte – auch bei Culture Food – explizit auf diese chemischen Helfer. Backpapier oder Butter und Semmelbrösel bzw. Mehl sind auf jeden Fall die bessere Wahl. Schließlich nehmen wir ja auch keine Backmischungen aus dem Labor von Dr.Ö 😉

  4. Hey, das ist ja ein wirklich gutes Rezept. Habe es dieses Wochenende gleich einmal ausprobiert, und er sieht sehr passabel aus und schmeckt auch noch gut. Hatte sonst eine eher andere Version eines Schokokuchens gebacken, mit Kirschen drin. Jedenfalls danke für das tolle Rezept und die Bilder dazu 🙂
    LG Rapha

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