Wenig Aufwand – narrensicheres Ergebnis
In der gemütlichen Küche des Hauses, das in Wangen am Bodensee stand, herrschte stets geschäftiges Treiben. Mittendrin stand Traudel, die gute Seele des Haushalts. Mit ihren 65 Jahren war sie nicht nur Köchin, sondern auch eine Art Ersatzoma für die Familie. Ihre Augen leuchteten, wenn sie von ihren Rezepten erzählte – besonders von ihrem berühmten Gugelhupf. „Das ist mein Geheimrezept für stressige Tage“, zwinkerte Traudel verschmitzt. „Mit nur wenigen Zutaten und im Handumdrehen gezaubert, bringt er immer ein Lächeln auf die Gesichter. Und er ist ratzfatz gemacht, wenn Gäste überraschend zu Besuch kommen.“
Doch mehr noch als ihre kulinarischen Künste war es ihre warmherzige Art, die sie zum unverzichtbaren Teil der Familie machte. Mit jedem Gericht servierte sie auch eine Portion Liebe – und das schmeckte man in jedem Bissen. Mit einem Lächeln und einem Augenzwinkern übergab sie mir eines Tages einen Zettel mit den Zutaten und der Zubereitung, damit auch andere in den Genuss ihrer liebevoll zubereiteten Leckerei kommen könnten…
Das alles ist schon viele Jahrzehnte her. Die Köchin verstarb und das kleine Haus am Untersee steht heute leer und verlassen da. Doch mit ihrem patenten Rezept bleibt die Erinnerung lebendig. Dieser Gugelhupf ist mehr als nur ein Kuchen – er ist ein Stück Kindheit und Zuhause. Und tatsächlich hat er schon so manchen hektischen Nachmittag gerettet und über die Jahre hinweg Groß und Klein gleichermaßen begeistert.
Apfel-Gugelhupf-Rezept (Blitzkuchen)
ca. 10 Minuten Zubereitungszeit – 35 Minuten Backzeit
- 2 Eier
- 200 g Zucker
- 1 EL Vanillezucker
- 1TL flüssiges Vanille-Extrakt (optional)
- 240 g Mehl Typ 550
- 1 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 200 ml flüssige süße Sahne
- 1 TL Zimt
- ½ Tasse blanchierte Mandelstifte
- 2 Äpfel in unregelmäßigen Schnitzen oder Würfeln
- Saft einer halben Zitrone ODER
- 1 EL Calvados
- Semmelbrösel und etwas Butter für die Backform
Schritt 1
Eine Gugelhupf-Backform einfetten und mit Semmelbröseln bestreuen.
Äpfel waschen, das Kerngehäuse entfernenm, in unregelmäßige Stücke schneiden und in eine Schüssel geben; die Apfelstücke mit Calvados oder Zitronensaft benetzen, damit sie nicht braun werden; Mandelstifte und Zimt hinzufügen und beiseite stellen.
Schritt 2
Den Backofen auf 190°C. Umluft (oder 200°C. Ober und Unterhitze) vorheizen.
Eier, Zucker, Vanillezucker, Salz und Vanille-Extrakt in eine Schüssel geben und schaumig rühren bis eine dicke Crème entsteht (ca. 2 Minuten). Danach die flüssige Sahne hinzufügen. Sobald alles gut miteinander verquirlt ist, das Mehl und Backpulver löffelweise unterheben bis am Ende eine zähflüssige Masse entstanden ist. Falls der Teig zu fest gerät, etwas Milch unterrühren.
Schritt 3
Abschließend die Äpfel untermischen, alles noch einmal gut vermischen und das Ganze in die Kuchenform geben. Ca. 35 Minuten backen, bis der Kuchen goldgelb ist.
Schritt 4
10 Minuten abkühlen lassen, damit der Kuchen nicht reißt, dann vorsichtig stürzen, dick mit Puderzucker bestäuben und am besten lauwarm mit Schlagsahne genießen.
Tipp 1: Anstelle der Äpfel kann man auch Birnenschnitze, Pflaumenstücke oder entsteinte Kirschen verwenden, je nach Jahreszeit und was gerade frisch im Haus ist. Den Calvados kann man in diesen Fällen durch Pflümli oder Kirschwasser ersetzen.
Tipp 2: Der Teig eignet sich auch für einen schnellen Auflauf im Stil eines Clafoutis. In diesem Fall passt als Beigabe warme Vanillesauce.
Gutes Gelingen und einen ebenso guten Appetit!
Welche Erfahrungen haben Sie mit schnellen Kuchenrezepten oder Gugelhupf gemacht? Kennen Sie eine Rezeptvariation? Ich freue mich auf Ihre Ergänzungen in den Kommentaren.
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