Stanley Tucci – TASTE

Advertorial

Stanley Tucci – TASTE

Mein Leben für Küche und Kamera

Der Schauspieler Stanley Tucci öffnet sein Rezeptbuch und berichtet über sein kulinarisches Leben.  

Was ist das für ein Buch? 
Wenn Sie auf der Suche nach Details über die Schauspielerkarriere von Stanley Tucci sind, sollten Sie vermutlich eine andere Lektüre wählen, als seine Memoiren. Nirgendwo auf den 317 geistreichen Seiten erfahren Sie, was Tucci dazu inspirierte, Schauspieler zu werden oder wie es sich anfühlte, in „The Hunger Games“ eine lavendelfarbene Bouffant-Perücke zu tragen, in „Darf ich bitten“ beeindruckende Tanzeinlagen an der Seite von Jennifer Lopez und Richard Gere darzubieten oder Colin Firth in „Supernova“ zu küssen.
Im Alter von 60 Jahren, also „im Herbst“ seiner Jahre, stellt Tucci fest, dass Essen ihm mehr bedeutet als das Showgeschäft: Essen gehen, Essen kochen, Essen gemeinsam mit Menschen, die er liebt, zu genießen. Eine Handvoll prominenter Co-Stars und Regisseure hat in „Taste“ einen Gastauftritt, aber nur, weil sie ihm bei einer denkwürdigen Mahlzeit zufällig gegenüber saßen. Dieses Buch konzentriert sich auf Tuccis intimere Essenserfahrungen: die Auberginen-Parmesan-Hoagies, die seine Mutter in die Lunchboxen seiner Kindheit packte, das Coq au Vin, das er bei seinem ersten Date mit seiner ersten Frau Kate aß, großartige Frühstücke an deutschen Filmsets („Jemand sollte mich bitte wieder dort beschäftigen“) und wie er die kulinarischen Familientraditionen an seine Kinder weitergibt, ein Pastramisandwich nach dem anderen.
Wer mehr davon will, kann Mr. Tucci auf YouTube oder Instagram begleiten, wo er Cocktails zubereitet (u.a. ein perfekter Negroni!), in der Küche werkelt oder am Grill steht. 

Das Buch in einem Satz (oder zwei)
Ein Feuerwerk an liebevollen Anekdoten über das verbindende Glück des Genießens und eine kulinarische, witzige und warmherzige Reise durch das Leben dieses wunderbaren Schauspielers und Kochs. Dürfte ich nur fünf Kochbücher besitzen – dieses wäre definitiv in meiner Kollektion. 

Eine schöne Stilblüte
„Ein geliebtes Familienerbstück zu verlieren, das bringt einen ganz greifbaren, persönlichen Verlust mit sich: Diese Dinge können durch nichts ersetzt und niemals neu erschaffen werden. Aber das vielleicht kostbarste Erbstück sind Familienrezepte. Wie physische Erbstücke erinnern sie uns daran, von wem und woher wir abstammen, und vermitteln – Bissen um Bissen – die Geschichte eines anderen Volkes, aus einem anderen Land und zu einer anderen Zeit. Doch im Gegensatz zu einem verlorenen physischen Erbstück sind Rezepte ein Teil unserer Geschichte, der immer wieder aufs Neue erschaffen werden kann. Sie können nur dann verloren gehen, wenn wir uns entschließen, sie zu verlieren.“

Pluspunkte
In lebendiger, unterhaltsamer Prosa zeichnet „Taste“ Tuccis Leben mit dem Essen kurzweilig nach, von seiner italienisch-amerikanischen Erziehung in Westchester, New York State, bis zu seinem kürzlichen dreijährigen Kampf mit Mundkrebs – mit der bitteren Ironie, an einer Krankheit zu erkranken, die seine Leidenschaft gefährdete. Die quälende Erfahrung, sechs Monate lang über eine Magensonde ernährt zu werden (inzwischen ist er gesund und kann wieder essen), führte zu der Erkenntnis, „dass Essen nicht nur ein wichtiger Teil meines Lebens ist, sondern im Grunde mein Leben“.  Diese Verschmelzung von Liebe, Leben und Essen ist es, die Tuccis Buch seinen Charme verleiht. Er schreibt mit Zärtlichkeit über die Rituale seiner Familie, von der Weihnachts-Timpano (eine mächtige Teigtrommel, gefüllt mit Ziti, Salami, Käse, Eiern und Fleischbällchen) bis hin zu den epischen Picknicks am Unabhängigkeitstag. Über seine Mutter schreibt Tucci: „Ich kann ehrlich sagen, dass sie auf dem vierflammigen Elektroherd, den sie während meiner Kindheit benutzte, und auf dem Gasherd, der ihn viele Jahre später ersetzte, nie ein schlechtes Essen gekocht hat. Nicht ein einziges Mal.“ Das Buch enthält eine Handvoll Rezepte, die einer italienischen Food-Bibel gleichen, darunter das Familienrezept eines Ragout, das ich unbedingt für meinen Culture Food Blog ausprobieren und dokumentieren möchte.

Minuspunkte
Das Buch enthält leider keinen Rezept-Index. Für ein paar Seitenangaben hätte der Platz noch locker gereicht. So muss man sich die Seitenzahlen selbst notieren oder Eselsohren machen. 

Geeignet für?
Film- und Schauspielfans von Stanley Tucci. Menschen, die gutes Essen lieben und sich dafür gerne viel Zeit nehmen, aber… man muss definitiv kein Feinschmecker sein, um dieses Buch zu lieben.

_________________________________

Arche Verlag, gebundene Ausgabe, 317 Seiten, 25 EUR – auch als Kindle erhältlich. 

Es liegen noch keine Kommentare vor

Kommentarfunktion deaktiviert